SCHRiTTE-Lexikon Zeitschrift

Zeitschrift, die: in regelm. Folge erscheinendes Druckwerk; mind. 4 Ausg. pro J.. Anders als die Zeitung ist die Z. auf eine best. Aufgabe zugeschnitten, auf einen festen Leserkreis od. bes. Lesesituationen ausgerichtet. Entspr.: Fach-Z., Verbands-Z., Berufs-Z., konfess. Z. u.a. – Als erste Z.en können das 1665 in Paris erschienene »Journal des Savants« u. aus dem gl. J. in Engl. »Philosoophical Transactions« gelten. Für einen weitreichenden Meinungsaustausch bedeutsam wurden vor allem die Z.en »Giornale de Letterati«, Italien 1668, »Acta Eruditorum«, Leipzig 1682, u. Christan Thomasius’ »Monatsgespräche«, Leizpig 1688. Über das 18. Jh. entwickelten sich viele Journale unter dem Einfluß der enzyklopäd. Zielsetzungen; aus ihnen gingen einerseits kultur., polit. u. wissenschaftl. Fach-Z.en hervor, andererseits die aufklärerischen, volkstüml. gehaltenen sog. »Moralischen Wochenschriften«: »Spectator« u. »Tatler« in Engl. seit 1709, in Dtl. der »Vernünftler« seit 1713. Gegen Ende des 18. Jh. wurden die Z.en weitgehend von Ztg.en mit ihren aktuellen Nachrichten abgelöst. Lediglich die Famlien-Z.en bestanden im 19. Jh. mit größeren Auflagen weiter; »Pfennig-Magazin« (1833–55), »Leipziger Illustrirte«, »Gartenlaube« u. »Daheim« (seit 1864) sind typ. Titel. Auch die illustrierten satirischen Z.en »(»Fliegende Blätter«, »Kladderadatsch« seit 1848) blieben beliebt. – Die in Dtl. seit 1933 rapid geschwundene Vielz. der Z.-Titel wuchs erst im Verlaufe der 1950er Jahre wieder an, wobei der weit größte T. der neu eingerichteten Z.en als Freizeit-Z.en erschienen (ca. 87 % Unterhaltungs- u. Publikums-Z.en). War die anfängl. Bedeut. der Z. als Kommunikationsmedium bereits im 19. Jh. zurückgetreten u. erreichten selbst hochspezialisierte wissenschaftl. Fach-Z.en immer geringere verkaufte Auflagen, so ist die Z. heute fast vollst. zum Konsumartikel geworden. Als Ausnahmen von dieser Tendenz wären zu nennen die pop.-wissenschaftl. Z.en (vor allem in Engl. u. USA um 1900) u. eine Vielz. literar. Z.en (–> Literatur), welche stets auch dem Gedankenaustausch ihrer Leser dienten, was in den sog. »Kummerecken« (Rubriken für –> Leser-Briefe) der mod. Publikums-Z.en nachgeahmt wird.

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